Federaggregate

Bereits der erste Pelikan Füllhalter von 1929 ist mit einem Federaggregat ausgestattet, das aus einem Tintenleiter, der Metallfeder und einer Buchse besteht, welcher diese drei Teile zusammenhält.
Die Buchse hat ein Außengewinde. Hierdurch kann, in das Innengewinde des Griffstücks im Füllfederhalter, das Federaggregat eingeschraubt werden.

 

Modell 1929

Die Herzlochfeder findet sich im ersten Pelikan Füllhalter von 1929.
Diese Federn gibt es mit und ohne eingestanzter Federbreite. Später wurde das Herzloch durch ein kreisrundes Luftloch ersetzt.
Da Pelikan zu Beginn seiner Füllhalterproduktion noch nicht in der Lage war, eigene Federn zu fertigen, wurden die Federn von Montblanc zugekauft.
Seit dem Jahr 1934 hat Pelikan Goldfedern selbst produziert.

 

Die Buchse hatte bis Mitte 1931 eine Länge von 17 mm, er wurde danach auf 12 mm verkürzt. Dieses Maß behielt er über die Modellreihe 100 hinweg.

 

Modellreihen 100 und 100N

Die Federprägung des Pelikan 100 unterscheidet sind in diversen kleinen Details, eine große Änderung wurde 1937 vollzogen. Mit der Einführung des Modells 100N wurde die Prägung von 14 KARAT auf die ergänzende Angabe 585 – 14 KARAT geändert. Die Feder des Modells 100 ist etwas kleiner als die Feder des Modells 100N.

 

Wegen des Verbots Goldfedern herzustellen, werden in der Zeit von 16. Mai 1938 bis 10. Februar 1940 nun Federn aus Palladium verwendet. Diese tragen die Prägung PD.

 

Ab 1939 kommen auch Chrom-Nickel-Stahlfedern zum Einsatz. Sie sind geprägt mit den Buchstaben CN. Diese Federn wurden später auch in den Modellen 140 und 400 verwendet. Einen Qualitätsunterschied im Schreibverhalten zu Goldfedern gibt es grundsätzlich nicht.

 

Federprägungen Pelikan 100
 
Die Federn des Modells Pelikan 100 sind im Detail vielfältig verschieden. Prägungen, die die Zahl 14 mit Strichen oder Punkten einrahmen sind hierfür Beispiele. Die wesentlichen Änderungen der Prägungen sind nachfolgend dargestellt:

  • 1930-1937 "Pelikan" gepunktet, "14", "KARAT" A mit Serifen
  • ab 1937 "Pelikan" gepunktet, "585", "14 KARAT" A mit Serifen
  • 1938-1940 PD
  • ab 1939 CN

 

Federprägungen Pelikan Federn des Modells 100N
 
Das Modell Pelikan 100N ist 1937 eingeführt worden, anfänglich nur für den Export. Die Produktion des Modells 100N und 100 lief parallel bis 1944 (dem Jahr der Einstellung des Modells 100). Entsprechend sind die Prägungen der Federn z.T. im gleichen Zeitraum geändert worden, wie diese des Modells 100. Auf den Federn des Modells Pelikan 100N sind folgende Prägungen zu finden:
 
  • 1937 alt "Pelikan" dünn gepunktet, "585", "14 KARAT" A ohne Serifen
  • 1937-40 "Pelikan" mittel gepunktet, "585", "14 KARAT" A mit Serifen
  • 1938-1940 PD
  • ab 1939 CN
  • ab 1940 "Pelikan" glatt, "585", "14 KARAT" A ohne Serifen

In Deutschland wurden ab dem 4. Juli 1949 wieder Goldfedern für das Modell 100N angeboten.

Für Spezialeinsatzzwecke, wie die der Durchschreibefedern für das Buchhaltungsverfahren Taylorix, gab es entsprechend geprägte Federn.

 

Federbreiten-Angaben und Hersteller-Marker

Die Federbreiten wurden zum Teil auf der Feder selbst angebracht, teilweise auf dem Tintenleiter eingeprägt und teilweise auf dem Füllgriff eingraviert.
Zudem gibt es unterschiedliche Zeichen, die auf der Feder oder dem Tintenleiter zu finden sind. Dies sind z.B. Sterne, Kreise, Minuszeichen und Pluszeichen, welche offenbar den Materialzulieferer des Metalls kennzeichneten. Somit war Pelikan in der Lage, die Herkunft des Ausgangsmaterials zu bestimmen. Diese Markierungen finden sich bei späteren Modellen auch auf dem Kappenring, z.B. beim Pelikan 400.

 

 

 

Besondere Federprägungen

Neben den oben dargestellten üblichen Federprägungen finden sich einige besondere Prägungen, z.B. der Schriftzug G.W. (für Günther Wagner). Die Produktion dieser Federn wird dem Werk in Wien zugerechnet.
In der Bedeutung nicht näher zuzuordnen ist ein allein stehendes „P“, ebenso wie Federn mit doppelter Umrandung des Schriftzugs Pelikan.
Das "P" wurde als Schweizer Verantwortlichkeitsmarke im Dezember 1957 von Pelikan registriert.

 

Frühe 18 Karat Federn

Für die Modelle 100 / 100N und später 400 sind auch Federn aus 18 ct Gold bekannt, die von Pelikan hergestellt wurden. Dies war für den Export nach Frankreich notwendig geworden, da Federn mit einem geringeren Goldanteil nicht als „Goldfedern“ angeboten werden durften.

 

Modell Rappen

Seit 1932 wurde der Pelikan Rappen als günstiger Schlauchfüllhalter angeboten.
Hier gibt es im Lauf der Zeit ebenfalls Veränderungen bei der Prägung der Feder. 
Die erste Federprägung hatte die Prägung GARANTIERT 14 KARAT. Die beiden folgenden Prägungen sind im Foto zu sehen.

 

Modell IBIS

Die IBIS Füllhalter hatten im Verlauf ebenfalls Federn aus Stahl (CN), Gold und Palladium (PD) mit diversen Prägungen. Der IBIS wurde als Vorreiter für die PD Feder genutzt, diese wurde seit 19. Februar 1937 eingesetzt. Die CN-Feder kam auf Grund von Materialbeschränkungen ab 1939 im IBIS zum Einsatz.

 

Modellreihen 400/400N/400NN

Die ersten Füllhalter des Modells Pelikan 400, die am 25.05.1950 auf den Markt kamen, waren mit Steckfedern ausgestattet. Dabei ist auf der Buchse kein Gewinde angebracht. Das Federaggregat hält also durch Reibungskräfte. Die Steckfedern wurden bis August 1950 genutzt, nach diesem Zeitpunkt wurde wieder ein Federaggregat mit Gewinde verwendet.
 
Diese Füllhalter mit Steckfedern zu finden ist ein seltener Glückstreffer. Häufig gibt es den Trugschluss, dass man einen solchen Füllhalter hat, wenn sich das Federaggregat nicht vollständig herausdrehen lässt und am Ende der Tintenleiter und die Feder in der Hand liegen und die Buchse im Füllhalter verblieben ist. Dieser Trugschluss sollte sich durch die Fotos leicht aufklären lassen, da in diesem Falle die Buchse fehlt, der ja auch bei den Steckfedern vorhanden ist und nur durch die Verbindung ein Federaggregat vorhanden ist.

Es ist ein Pelikan 100N mit Steckfeder bekannt. Da Anfang der 1950er Jahre zeitgleich die ersten Modelle des Pelikan 400 produziert wurden, die eine Steckfeder hatten, sind entsprechende Prototypen oder Kleinserien beim Modell 100N nicht unwahrscheinlich.
 

 

Ansonsten war die Metallfeder des Modells 400 identisch mit der Feder des Modells 100N und trug bis April 1952 keine Federbreitenbezeichnung.
 
Ab Dezember 1954 wurden bereits im Modell 400 die sogenannte Tannenbaumfedern eingesetzt, diese Federn zeigen das Pelikan Logo und haben Linien die sich am Federschlitz treffen. Die Linien ähneln dabei einem stilisiert dargestellten Weihnachtsbaum, daher der Spitzname Tannenbaumfedern.
 
Das Modell 400N, welches nur im Jahr 1956 produziert wurde, ist ausschließlich mit dieser Tannenbaumfeder ausgeliefert worden.
 
Ebenfalls mit Tannenbaumfedern startete das Modell 400NN, bei der sich die Linien des Tannenbaumes am Federschlitz treffen. 1964, kurz bevor die Produktion des Modells 400NN im Jahr 1965 eingestellt wurde, erfolgte eine Modifikation und die Linien endeten nun kurz vor dem Federschlitz.
Vorsicht Vewechslungsgefahr: In diesem Design startete auch die Souverän Serie 1982 mit dem M400. Bei den modernen Federn wurde die Federbreite in kursiven Lettern geprägt.

 

Federschlüssel

Für das unkomplizierte und schonende Ausschrauben der Federaggregate wurde mit der Einführung der Schraubfederaggregate des Modells 400 ein einfaches, wie geniales Prinzip eingeführt. Die Buchse hat zwei Nute, in die ein Federschlüssel greifen kann, um die notwendige Kraft beim Ausschrauben nicht über die Feder oder den Tintenleiter übertragen zu müssen. 

Das Prinzip wurde auch auf die weiteren Federaggregate wie die der Modelle 120 und 140 angewendet und der gleiche Federschlüssel kann genutzt werden.

Es kam jedoch wegen dieser Idee zu Patentstreitigkeiten mit Montblanc, welche jedoch beigelegt werden konnten.

 

Spezialfedern

Zu den Spezialfedern für diverse Anwendungsgebiete kann man Stenofedern zählen, bei denen ein wenig Flexiblität bei sehr feiner Feder gefordert ist und ein guter Tintenfluss. Jedoch unterscheidet sich die Feder optisch nicht von den üblichen Federn anderer Breiten.

Musikfedern mit sehr viel Flexibilität mit zwei Luftlöchern und zwei Federschlitzen sind eine direkt zu erkennende Spezialfeder.

Eine andere weit verbreitete Spezialfeder ist die Durchschreibefeder. Für diesen Zweck wurden sehr regide Federn gefertigt, die sich anfänglich jedoch optisch nicht von anderen Federbreiten unterschieden. Die Federbreite wird mit D bezeichnet (Durchschreibefeder), gefolgt von der Strichbreite (üblich sind DEF (Durschreibefeder-Extra-Frein), DF, DM und DOM. Die Federbreite wurde analog zu den sonstigen Federbreiten nicht immer auf die Feder geprägt. Oft findet sich die Federbreite nur am Schaftende.

Zeitgleich mit der Einführung der Federn mit Pelikan Logo im Dezember 1954 zeigen die Durchschreibefedern auch eine optische Besonderheit; die Federn haben ein zweites Luftloch. Das zweite Luftloch ist  wesentlich näher an der Federspitze gelegen und der Federschlitz endet dort, wodurch die Feder sehr hart und rigide ist. Hierdurch verbiegen sich die Federn auch bei festem Aufdrücken nicht. Das feste Aufdrücken erlaubte erst das Anfertigen einer Kopie mittels Kohlepapier.

Durchschreibefdern sind auch für Buchhaltungssysteme wie Taylorix, LEOMA und RUF-Buchhaltung notwendig gewesen. Bei der Auftragsfertigung für die genannten Firmen haben die Füllhalter und Federn keine Pelikan Kennzeichen erhalten. Die dritte Feder von links auf dem nachfolgenden Bild stammt aus dem Modell 140 für RUF-Buchhaltung.

 

Modellreihen 120 und 140

Die Größe der Federn der Füllhalter 120 und 140 ist identisch. Im Vergleich zu den zeitgleich vertriebenen Modellen der 400er Reihe sind die Federn und Tintenleiter kleiner.
 
Der Schulfüller Pelikan 120 hat eine Stahlfeder mit den Breiten EF, F, M, ST, O oder PF. Der Tintenleiter ist aus Ebonit gefertigt mit 4 Längsrillen.
Zeitweise wurde die Buchse ebenfalls aus Ebonit gefertigt (schwarz) und später dann aus Polystyrol (transparenter Kunststoff). Dieser wird leicht brüchig und ist heute fast immer defekt. Teilweise verbleibt dann die defekte Buchse im Füllhalter, was eine Reparatur erschwert.
 
Die Pelikan Modelle 140 verfügen in der Regel über eine Goldfeder und ebenfalls einen Tintenleiter aus Ebonit mit 4 Längsrillen. Wie beim Modell 120 finden sich beim Modell 140 aber ebenfalls Buchsen aus Polystyrol.
Die Federn des Modells 140 wurden mit folgenden Prägungen gefertigt:
  • vor 1954: „Pelikan“ (glatter Schriftzug), „585“, „14 KARAT“ (A ohne Serifen)
  • nach 1954: Tannenbaumlinien gehen bis zum Schlitz, „Pelikan 14 C 585“ (im runden Logo)
  • nach 1964: Tannenbaumlinien hören vor dem Schlitz auf, „Pelikan 14 C 585“ (im runden Logo)
  • Chrome-Nickel (CN) Federn: CN im Kreis

 

Modelle von Merz & Krell (400NN / 120)

Pelikan produzierte nach 1965 nur noch „moderne, stromlinienförmige“ Füllhalter mit innenliegenden Tintenleitern und Steckfedern.
Als Pelikan erkannte, dass eine Nachfrage nach den alten Modellen mit Gold- oder Stahlfeder weiterhin bestand, die insbesondere vom japanischen Markt ausging, beauftragte das Unternehmen die Firma Merz & Krell die Modelle Pelikan 400NN und Pelikan 120 nachzubauen.
Mit geringen Abweichungen zum Original wurden von Merz & Krell in den Jahren 1973-1977 das Modell 120 und ein Jahr länger das Modell 400NN hergestellt.
 
Die Federeinheit des 400NN erhielt sogar einen Ebonit Tintenleiter, der dem Original sehr ähnlich ist, der Pelikan 120 verfügt über einen Tintenleiter aus Kunststoff.
Beide Federaggregate haben ein für Pelikan untypisches Schraubgewinde, welches nicht kompatibel zu den früheren Modellen ist.

 

Neustart mit den Serien Souverän und Classic

1982 startet mit dem Pelikan M400 eine Neuauflage von Füllfederhaltern nach dem Vorbild des Pelikan 400. Diese Modelle werden später (ab 1987) der Serie Souverän zugeordnet. Alle Füllfederhalter dieser Serie sind mit Goldfedern ausgestattet.
 
Ein Jahr später, 1983, gibt es für den Export das Modell M481, das mit einer vergoldeten Stahlfeder für den Niedrigpreis-Markt ausgestattet ist. Dieses Modell kann als Vorgänger des Modells M200 angesehen werden, das der Serie Classic zugeordnet ist.
 
Alle Tintenleiter dieser Modellserien sind nun nicht mehr aus Ebonit, sondern aus Kunststoff gefertigt und tragen Querrillen.
 
Die ersten Modelle beider Serien waren mit einer Steckfeder bestückt, die aber nach kurzer Zeit durch ein geschraubtes Federaggregat ersetzt wurde. Mit diesen geschraubten Aggregaten werden diese Serien heute noch produziert.

 

In der Serie Classic, mit den Modellen M100, M150, M200 und M481 werden üblicherweise Federaggregate mit Edelstahlfedern oder vergoldete Edelstahlfedern ausgeliefert. Die Modelle M250 verfügen dagegen serienmäßig über eine einfarbige 14 ct Goldfeder.

Das Modell M100 Weiß ist mit einer schwarz eloxierten Edelstahlfeder geliefert worden.

 

Es sind aber auch Modelle für besondere Aufträge oder Anlässe bekannt, wo Federn eingesetzt wurden, welche im Serienmodell nicht vorgesehen waren.
So gibt es den Pelikan M481 auch mit 12 ct Bicolor Goldfeder, einerseits gefertigt für den japanischen Markt, andererseits wurde er aber auch von Pelikan Mailand als Geschenk zu besonderen Anlässen eingesetzt. Ebenso wurde in Japan als Modellnummer #350 ein M200/M250 mit 12 ct Goldfeder verkauft, häufig in der Federart (HF oder HM - Hart Fein oder Hart Mittel).
Mitte der 90er Jahre verkaufte die deutsche Kaufhauskette Galeria Kaufhof in einer Kleinserie einen M250 in Schildpattbraun-gestreift mit Bicolor Goldfeder (Feder wie im M400). Ebenfalls von Galeria Kaufhof wurde ein M250 in schwarz mit Bicolor Goldfeder (wie im Modell M600 old Style) verkauft. Im sonst baugleichen Serienmodell von Pelikan war eine einfarbige Goldfeder verbaut worden.

 

Neben den bekannten Besonderheiten ab Werk hat jeder die Möglichkeit, die Federaggregate der Modelle M481, M200, M250, M400, M420, M450, M600 Old Style, M700, M750, M760 beliebig auszutauschen. Somit ergeben sich viele alternative, individuelle Kombinationen von Federn und Füllhaltern, die nicht serienmäßig gehandelt wurden.

Darüber hinaus ist auch das Einschrauben dieser Federn in die Füllhaltermodelle M100, M150 und den modernen M600 möglich. Bei diesen Modellen ist jedoch die Feder selbst von geringerer (M100, M150) Größe bzw. (beim modernen M600) ein wenig größer.

Die Modellereihen M300, M800 und M1000 haben individuelle Gewindegrößen, wodurch ein Austausch nicht möglich ist.

 

Die Serie Souverän ist für den hochpreisigen Markt vorgesehen und daher grundsätzlich immer mit einer Goldfeder ausgestattet. Waren es anfangs einfarbige Goldfedern, so befinden sich heute serienmäßig vielfach Bicolor-Goldfedern oder vollrhodinierte Goldfedern in den Federhaltern.
 
Die ersten Modelle M400 hatten alle eine einfarbige 14 ct Goldfeder. Ab 1997 wurden diese serienmäßig durch eine 14 ct Bicolor Goldfeder ersetzt. Auch die Modelle M405 mit silberfarbigen Beschlägen trugen diese Bicolor-Federn. Erst ab 2015 stattete Pelikan diese Modellreihe dann mit einer vollrhodinierten 14 ct Goldfeder aus.
 
Das höherpreisige Modell Pelikan M600 (Old Style), das ab 1985 gebaut wurde, unterschied sich in der Größe nicht vom Modell M400, dafür aber zeichnete es sich neben weiteren Zierringen am Schaft und der Kappe anfänglich auch durch eine einfarbige 18 ct Goldfeder aus. Die in diesem Modell verwendeten Federn haben sich aber im Laufe der Zeit einer interessanten Entwicklung unterzogen.
Spätestens ab 1988 wurde eine 14 ct Bicolor Goldfeder eingesetzt und ab 1990 wurde eine 18 ct Bicolor Goldfeder genutzt.
 
Seit 1997 wird der M600 in einer etwas größeren Form gefertigt. Auch die Größe des Federaggregates wurde verlängert und nun standardmäßig eine 14 ct Bicolor Goldfeder eingebaut.

 

Die größten Füllfederhalter von Pelikan findet man in den Modellreihen M800 und M1000.
Abgesehen von den ersten Jahren der Produktion des Modells M800 (Old Style) werden heute serienmäßig 18 ct Bicolor Goldfedern eingebaut. Nach der Limited Edition Gaudi (2002) trug erstmalig in 2011 der Demonstrator M1005 wieder eine vollrhodinierte Goldfeder. Seit 2015 ist bei dieser Souverän Serie für alle Füller mit silberfarbigen Beschlägen diese vollrhodinierte Feder nun zum Standard geworden.

 

Zahlreiche Ausnahmen von den Regeln sind aber auch bei allen diesen Modellreihen M300M600 bekannt.
Bei den Bauformen M300 und M600 finden sich aufgewertete Füllfederhalter mit einer 18 ct Goldfeder z.B. in den Modellen Toledo, Füllhalter mit Vermeilkappe oder zahlreiche Special Editions wie die berühmten Plätze oder die Städteserie.

 

Beim Modell M800 gab es anfänglich 14 ct Federn (die heute sehr begehrt sind, da ihnen mehr Flexibilität nachgesagt wird) und erst später 18 ct Federn.
Pelikan hat für das Modell M800 auch eine 20 ct Feder hergestellt. Diese kam offiziell im Rahmen einer zweiten Auflage des Toledo (M900) zum Einsatz, wurde daneben aber auch in einem Jubiläumsfüllhalter anlässlich des 120 jährigen Jubiläum der japanischen Buchhandelkette Maruzen eingesetzt Den Füllhalter gab es in zwei Ausführungen, das Serienmodell M800 (Old Style) Schwarz und Grün-gestreift, im Schaft wurde "Celebrating 120th MARUZEN und 1869-1989" eingraviert.
Ggf. wurde die Feder auch darüber hinaus auf dem asiatischen Markt angeboten.

 

Federn mit E|N und PF Stempel bzw. Punzen

Auf manchen Federn finden sich Punzen, die teilweise zu wilden Spekulationen und Mythen geführt haben.
Die Punzen E|N und PF wurden teilweise auf dem nicht sichtbaren Teil der Feder angebracht, die von der Buchse verdeckt wird. Dies gilt sowohl für historische, als auch für moderne Federn. Diese Stempel finden sich bereits auf den Gold-Federn der Modelle 100 / 100N und 400, wenn sie aus 18 karätigem Gold gefertigt wurden.

 

Einfacher zu entdecken sind diese Marken natürlich, wenn sie im sichtbaren Bereich der Feder angebracht wurden. Dies ist für sehr viele moderne Federn der Modellreihen M600 Old Style, M800 und M1000 der Fall.

Bei dem Stempel mit den Zeichen PF handelt es sich vermutlich um eine Verantwortlichkeitsmarke ebenso wie das vorherige E|N. Die Verantwortlichkeitsmarken müssen von den Herstellern eingetragen werden und auf Goldwaren angebracht werden. Derzeit ist uns nicht bekannt für welche Länder bzw. nach welchen Vorschriften dies nach 1994 noch notwendig war. Auf der Goldbinde des Originals of their Time 101N Gold von 1997 ist die PF Punze ebenfalls zu finden.
 
Für die Schweiz gibt es ebenfalls Regularien die eine Verantwortlichkeitsmarke erfordern. Für diesen Markt hat Pelikan eine Reihe von Logos und Symbolen als Verantwortlichkeitsmarke registriert, so z.B. das Pelikan Logo oder der LEVEL Schriftzug. Die für die Schweiz registrierten Verantwortlichkeitsmarken von Pelikan sind hier zu finden.
 

 

Der Stempel mit den Zeichen E|N wurden von Pelikan bis etwa 1994 auf 18 karätigen Goldfedern angebracht.
 
Zusätzlich finden sich auf manchen Federn Punzen bzw. eine Symbolik, die zum Teil wie eine Beschädigung oder ein Materialfehler aussehen. Dabei handelt es sich um sogenannte Kontrollstempel, die vom Zoll bei der Einfuhr angebracht wurden. Beim Bild unten vermutlich vom französischen Zoll, wo diese Vorgehensweise bei Federn bis 1994 praktiziert wurde.
Zum 4. Januar 1994 wurde der Code général des impôts - Article 532 abgeschafft, vorher lag die Freigrenze bei Gold bei nur 0,5 Gramm, bis 2001 bei 1 Gramm und seither liegt die Grenze bei 3 Gramm Goldanteil.
 
Ein französisches "Bureau de la garantie" hat bestätigt, dass die nachfolgend gezeigte Feder eine Importeurspunze mit dem Symbol der Erde mit den Initialen TK trägt, sowie eine Garantiepunze aus Strasbourg (den Rüsselkäfer) für 750/1000 bzw. 18 ct Gold.

 

Federn mit ensprechenden Stempeln erfreuen sich bei einigen Sammlern einer höheren Beliebtheit. Dies ist hauptsächlich damit zu begründen, dass der ungefähre Herstellungszeitraum daran abzulesen ist und jüngere Federn als potentiell rigider in der Benutzung gelten.
Ebenfalls wie Materialfehler sehen auch die moderneren Kontrollstempel mit dem Adlerkopf aus. Der Adlerkopf ist die kleine Kontrollmarke für 750/1000 Gold, des französischen Zolls.

 

Offenbar weist auch die Feder des modernen M6xx Baureihe mit 18 ct Gold einen Anteil von (über) einem Gramm Reingold auf. Die für Frankreich bestimmten Federn erhielten auch die entsprechende Prüfpunze, jedoch an anderer Stelle als dies von den M800 Federn bekannt ist.

 

Das Logo auf der Feder

Die Veränderung des Pelikan Logos im Jahr 2003 mit der Reduktion der Küken im Nest von zwei auf eines wird auch auf dem Logo auf der Feder sichtbar.
Jedoch verwendet Pelikan die Metallwerkzeuge zum Stanzen und Prägen solange, wie diese keine Defekte oder keinen großen Verschleiß aufzeigen. Somit erklärt sich, weshalb die Federn modernerer Füllhalter noch lange Zeit nach 2003 mit zwei Küken ausgeliefert wurden.

 

Modell Majesty

Mit den Modellen Majesty M7000 und M7005 hat Pelikan die wertvollsten Serienfüller geschaffen, deren Herstellung nicht auf Zeit oder Stückzahl begrenzt war. Die edlen Schreibgeräte zieren eine 18 ct Bicolor Goldfeder mit einer eigenen Ziselierung. Obwohl die Größe des Majesty mit dem eines M800 zu vergleichen ist, entspricht die Größe der Feder des Majesty der des Modells M600.

 

Patronenfüllhalter P200 / P205

Die Patronenfüllhalter P200 und P205 entsprechen der Bauform der Kolbenfüller-Serie M200 Classic. Auch die Federaggregate haben das gleiche Gewinde und wären prinzipiell austauschbar. Da aber der Tintenleiter der Federaggregate des P200/P205 einen Dorn zum Anstechen der Patronen hat, kann in den Modellen P200/P205 somit kein Federaggregat eines Kolbenfüllfederhalters benutzt werden, nur umgekehrt wäre dies möglich.

 

Patronenfüllhalter New Classic und Celebry

Eine weitere Besonderheit stellen die Modelle New Classic (ab 1992) und Celebry (ab 1997) dar. Hier ist das Federaggregat jeweils fest mit dem vorderen Griffstück verbunden. Ein Wechsel einer Feder bedeutet somit immer, es muss ein vollständiges Griffstück getauscht werden. Je nach Modelltyp unterscheiden sich diese Griffstücke und die eingebaute Feder.

 

Patronenfüllhalter Epoch und Ductus

Die Federaggregate der Patronenfüllhalter Epoch und Ductus unterscheiden sich rein optisch bereits von den bisher gezeigten Federaggregaten. Das Aggregat kapselt den Tintenleiter an dem Ende, das in das Griffstück eingeschraubt wird, vollständig ein, sodass der Tintenleiter nur direkt unter der Feder zu sehen ist. Dieses Ende des Federaggregats beinhaltet auch einen Dorn und eine Dichtring zum Anstechen und Abdichten der Tintenpatronen. Nach dem Einschrauben in das Griffstück bleibt ein Teil des Aggregates weiterhin sichtbar.
Die Federaggregate des Epoch und Ductus haben die gleichen Größen und Gewinde. Nur die Größen von Feder und Tintenleiter unterscheiden sich. Beide Teile sind beim Ductus länger. So kann zwar ein Federaggregat des Epoch im Ductus verwendet werden, umgekehrt ist dies nicht möglich, da sonst auf Grund der längeren Feder die Kappe des Epoch nicht mehr geschlossen werden kann.

 

Limited Editions und Special Editions

Für einige Limited und Special Editions wurden die Federn aus dem Serienmodell genutzt, teilweise mit einem höheren Goldanteil. Es gibt jedoch auch eine Reihe Limited und Special Editions für die eine besondere Prägung genutzt wurde.
Für die Modell M101 und M101N wurde auch die Feder nach dem historischen Vorbild gefertigt. Dennoch sind die Maße des Tintenleiter und der Buchse den modernen Produktionsreihen angepasst.

 

Als Beispiel für eine individuelle Gestaltung der Feder wird hier die Feder des Modells M120N gezeigt. Diese Ziselierung wurde bisher noch nicht auf Federn genutzt und ist angelehnt an Gestaltungselemente aus einem historischen Pelikan-Katalog von 1889.

 

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